Hilfe-Selbsthilfe-1. Hilfe für Ramershovener Neubürger

Was mache ich im Notfall, wie alarmiere ich die Rettungskräfte und wie leiste ich die lebensrettende 1.Hilfe bis die Retter eintreffen?  Diese ernsten Fragen wurden mit gehörigem Spaß und Humor in praktischen Übungen 20 Flüchtlingen aus Ramershoven vermittelt.  Kursleiterin Saskia  vom Malteser Hilfsdienst, unterstützt von Abdullah, ebenfalls Flüchtling aus Ramershoven, der als Dolmetscher für den erkrankten arabisch sprechenden Ausbilder Tarek einsprang, vermittelten in praktischen Übungen und anhand von Frage /Antwort Spielen Wissenswertes zum Thema  1.Hilfe und erste Rettungsmaßnahmen bei Bewusstlosigkeit.

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Wie reagiere ich in einem Notfall? Die Antwort auf diese Frage begann mit der Aufforderung,          laut und deutlich um Hilfe zu rufen!  Nach anfänglichen eher zarten Rufen wurde die natürliche Hemmung der Flüchtlinge, mit deutlichen Worten andere Mitbürger zur Unterstützung aufzufordern, überwunden. Die Alarmierung über die Notrufnummer 112 mit den Fragen Wo ? Was? Wer ? Wie Viele ?  wurde erläutert und technische Fragen zur Erreichbarkeit der Notrufnummern und der Leitstellen geklärt.

Wie erkenne ich die Zeichen für eine Bewusstlosigkeit und was mache ich dann?

Diese Frage brachte richtig Aktivität und Bewegung in die Kursgruppe. Die Flüchtlinge, wechselweise in der Rolle des Opfers und des Helfers  spielten eine Notfallsituation durch, natürlich nicht ohne lustige und belehrende Einwürfe der Zuschauer. Die stabile Seitenlage wurde von beiden Seiten aus geübt und nach anfänglichen eher unstabilen Versuchen fand sich jedes „Opfer“ in ruhiger und sicherer Lage wieder.13 (FILEminimizer)

Der Höhepunkt der Schulung war jedoch die Wiederbelebung durch Atemspende und Herzdruckmassage. Rettungspuppe Anne, die sicher in ihrem Dasein schon manchen Rettungsversuch nur knapp überlebt hat, wurde wechselweise durch 30 Stöße mittels Herzdruckmassage und zweifacher Atemspende ins Leben zurückbefördert.  Die anfänglichen Fehler wurden zwar von Anne klaglos hingenommen, von den Anwesenden aber mit viel Spaß und Humor kommentiert.

Spaß und Unterhaltung spielten bei dieser Unterweisung natürlich eine hilfreiche Rolle, der Hintergrund ist jedoch ernsterer Natur. Selbstverständlich sind in den Sammelunterkünften der Flüchtlinge Notruf und Alarmierungssysteme vorhanden. Dennoch vergehen im Alarmierungsfalle bis zum Eintreffen der Retter wertvolle Minuten. Diese Minuten entscheiden oft über Leben und Tod und der unverzügliche Einsatz lebensrettender Maßnahmen hängt oft von der Bereitschaft der Umstehenden ab, um Hilfe zu rufen und ohne weiteren Zeitverzug eigene lebensrettende Maßnahmen zu ergreifen.

Das Training zeigte allen Beteiligten, dass mit einfachen Mitteln und eigener Initiative schnell geholfen werden kann, bis die professionellen Retter eintreffen.

Weitere Schulungen werden in Kürze in anderen Flüchtlingsunterkünften stattfinden.

 

Dirk Frankenberger